...ja, hätten wir NUR DIESES EINZIGES MIKROSKOP im Shop.
Wir haben stattdessen aber duzende verschiedene Mikroskop-Modelle und ein erfahrenes Berater-Team...

Worauf soll man aufpassen?

Wichtigste ist: kein Spielzeugmikroskop zu kaufen! Wenn die Linsen minderwertig und die mechanische Teile aus brüchiger Kunststoff hergestellt sind, macht mikroskopieren keinen Spass. Lieber weniger Fuktionen und kleinere Vergrößerung, dafür verlassliche optische und mechanische Qualität! Deshalb bieten wir keinen Mikroskop unter etwa 50 EUR an.

Die Vergrößerung

Verscheidene Objekte verlangen verschiedene Vergrößerungsbereiche. Eine kurze Zusammenfassung:

• unter 10x Gesamtvergrößerung: hier empfehlen wir lieber eine Lupe, ausgenommen, Sie brauchen diese Vergrößerung für Arbeit (Restaurieren, selbstgemachte Dünnschnittpräparate herzustellen, Makrofotografieren). In dieser Vergrößerungsbereich ist sowohl die Arbeitsabstand, als auch die Tiefenschärfe groß. Sehr leichte Handhabung!
• 7-50x Gesamtvergrößerung: Das ist eine typische Bereich für Mineralogen, Entomologen, Sammler. Die Tiefenschärfe ist noch immer so groß, dass den Objekt einfach unter des Mikroskops legen können. Man sieht gut die Mosaik-Augen eines Hausflieges, den Mundwerkzeug einer Mücke oder Spinne, den Tiefdruck einer Briefmarken usw... Die Arbeitsabstand beträgt etwa 3cm bis 15cm, kleinere handwerklicher Eingriffe (z.B. Handy löten, Dünnschnitte überprüfen) noch leicht möglich. Es besteht die Möglichkeit mit beiden Augen das Objekt aus verschiedene Winkel zu betrachten, dadurch entsteht in unserem Kopf ein Dreidimensionelles Bild. Wichtigste Merkmal ist, dass ein Objekt mit bloßen Augen und in Mikroskop betrachtet noch miteinander in Verbindung stehen: ein Insekt und seine Mundwerkzeug, oder ein Geldschein und der feine Tiefdruck. Als Beleuchtung sowohl Auflicht, als auch Durchlicht möglich. Die beliebteste Mikroskop für Kinder, vor allem wegen leichter Handhabung (easy to use).
• 40x-640x Gesamtvergrößerung: Willkommen in der Reich der biologischen Mikroskopie! Hier kann man den Objekt nicht einfach unter der Mikroskopobjektiv legen, sondern muss präpariert werden. Man kauft entweder fertige Dauerpräparate oder stellt selber her: Dünnschnitt geht mit ein wenig übung auch mit einer Rasierklinge, Schmierpräparate sind mit flüssige Objekte (Schleim, Blut, Zuckerwasser) leicht gemacht und Quetschpräparate ist das häufigste Weg einen Fruchtfliege zu präparieren. Ab 100x Vergrößerung verliert man den direkten Zusammenhang zwischen was mit bloßen Augen und durch Mikroskop sehen kann. Ein Zwiebelschal zeigt seine Zellen und Zellkernen, Blut seine einzelne Blutkörperchen, in Lebensmittel werden die größere Bakterien bereits sichtbar. Die Arbeitsabstand liegt unter 2mm, die Tiefenschärfe nimmt rapid ab. Auflichtbeleuchtung ist praktisch nicht mehr möglich, weil der Mikroskop-Objektiv selbst auf den beobachtete Material einen Schatten wirft. Wir empfehlen diese Mikroskope ab 10 Jahren
• höchste Vergrößerungsbereich: Theoretisch ist etwa 1000x die höchste sinnvolle Vergrößerung. Höhere Vergrößerungen sind sogenannte "leere Vergrößerungen", wo das abgebildete Objekt zwar größer wird, zeigt aber keine weitere neue Details. Distanzieren Sie von Angeboten, welche 2-3000x Vergrößerungen versprechen! (es wird die Vergrößerung tatsächlich erreicht, steht jedoch nirgendswo, ob es auch scharf abgebildet wird). Diese Vergrößerungsbereich ist meistens nur durch Ölimmersion erreichbar: das Immersionsöl wird zwischen des Deckplättchens des Präparat und den Objektiv getropft. Man soll den Immersionsölreste am Ende des Mikroskopierens immer sorgfältig entfernen: die häufigste Reparaturgrund ist das hartgetrocknete Immersionsöl auf der optische Flächen! In diesem Vergrößerungsbereich ist die kleinste erkennbare Details etwa 0.5 mikron - es ist gleich die Wellenlänge des Lichtes.

Art der Mikroskope

• Stereo Mikroskope:
  - Vergrößerung bis 50x (sinnvoll ausbaubar bis 100x)
  - Objekt lässt sich einfach unter der Mikroskop liegen und wird kein Dünnschnitt-Präparate gebraucht
  - Echtes 3D Bild wird wahrgenommen (rechte und linke Auge blicken in verschiedenen Winkel auf das Objekt)
  - Es gibt bino- (beidaiugig) und trino- (beidaugig zzgl. Fototubus) Ausführungen
  - Sowohl Auflicht- als auch Durchlicht-Beleuchtung möglich (schräge Beleuchtung, Ringbeleuchtung usw...)
  - Kinderfreundlich (easy to use)
• Biologische Mikroskope:
  - Vergrößerungen 40x-1000x (1000x mit Ölimmersion) oder 40x-400x (ohne Ölimmersion)
  - Wegen geringe Tiefenscharfe ist nötig einen Dünnpräparat herzustellen (oder kaufen)
  - Es gibt mono- (einaugig), bino- (beidaiugig) und trino- (beidaugig zzgl. Fototubus) Ausführungen
  - Auch wenn Bino- oder Trino-Version, die rechte und linke Auge sieht das gleicher Bild, kein 3D Effekt
  - Nicht wartungsfrei, den Immersionsöl muss immer sorgfältig entfernt werden
  - Empfohlen ab 10 Jahren

Diese beide Mikroskope sind vielfältig ausbaubar, allerdings das Umbau ist manchmal so kompliziert, dass es sich oft lohnt zwei Mikroskope haben und zwischen die beide Instrumenten wechseln, gerade welche gebraucht wird.

• Digitale Mikroskope:
  - man betrachtet das Bild auf einen LCD Monitor (entweder statt, oder zusätzlich der visuellen Einblick)
  - Alle Mikroskope (d.h. Stereo und Biologisches) können mit LCD Monitor nachgerüstet werden!!!!
  - es gibt auch Mikroskope mit bereits fix eingebautem Kameramodul
             (ACHTUNG, Nachteil: wenn die Kamera kaputt geht, kann das Mikroskop auch weggeworfen werden)
  
• Polarisationsmikroskope:
  - wie biologische Mikroskope, zzgl. 2 Polarfilter (Polarisator und Analysator) und evtl. Messvorrichtung
  
• Dunkelfeld Mikroskope:
  - wie biologische Mikroskope, zzgl. Dunkelfeldkondensor und 100x Plan-Objektiv mit Irisblende
• Phasenkontrast Mikroskope:
  - wie biologische Mikroskope, zzgl. Phasenschieber oder Phasenkondensor und PH Plan-Objektive mit Iris-Ring
• Industrielle Mikroskope:
  - wie Stereo-Mikroskope, jedoch mit sehr stabilen Stativ
  - durch spez. Vorsatzlinse sehr große Arbeitsabstand möglich (bis zu 27cm!)
  - Empfohlen für Restauratoren und Handwerker
• Invers Phasenkontrast Mikroskope:
  - optisch, gleich wie biologische Mikroskope, jedoch die Objektive blicken von unten nach oben
  - die Beleuchtung erfolgt dann von oben
         (Verwendungsbeispiel: Sedimenten in Petri-Schalen von unten zu untersuchen)
  
• Invers Metallurgische Mikroskope:
  - optisch, gleich wie biologische Mikroskope, jedoch die Objektive blicken von unten nach oben
  - die Beleuchtung erfolgt durch der Objektiv - es ist eigentlich ein Auflicht Mikroskop mit 90 Grad Einfallswinkel
          (Verwendungsbeispiel: Qualitätsprüfung bei Metall- oder Kunststoffoberfläche)
• Inspektions Mikroskope:
  - ein biologische Mikroskop mit meistens nur 40x Vergrößerung, zzgl. mit Stereo-Mikroskop Halterung
           (Verwendungsbeispiel: ein großes Objekt, wie Gebäude oder Brücke zu untersuchen)